Hypnosetherapie ist eine Möglichkeit, um seine Ängste und Phobien zu überwinden. Sie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, das bei der Behandlung von Phobien, Traumata und psychosomatischen Beschwerden eingesetzt wird. Die Hypnosetherapie taucht tief in das Unterbewusstsein ein, um Ängste zu lindern und Blockaden zu lösen. Doch wie genau funktioniert dieser Prozess, und welche Rolle spielt das Unterbewusstsein dabei, Ängste abzubauen? Dazu haben wir mit Prof. Wolfgang Schäberle gesprochen.
Prof. Wolfgang Schäberle ist Lehrender der IB Hochschule für Gesundheit und Soziales forscht im Rahmen des Forschungsprojekts „Nachhaltigkeit von medizinischer Hypnosetherapie“. Er ist Experte auf diesem Gebiet, und behandelt Patient*innen und Patienten in seiner Praxis. In einem interessanten Interview mit dem YoutubeKanal ReptilTV, gab er Einblicke in die Wirkungsweise und Möglichkeiten der Hypnosetherapie.
Lieber Herr Schäberle, In Ihrem Interview sprechen Sie von der erfolgreichen Anwendung von Hypnose bei der Behandlung von Schlangenphobien. Wie genau funktioniert dieser Prozess, und welche Rolle spielt das Unterbewusstsein dabei, Ängste abzubauen?
In der Hypnose findet der Patient Zugang zu seinem Unterbewusstsein. Man kann den hypnotischen Zustand vielleicht so beschreiben, wie kurz vor dem Einschlafen. Völlig entspannt und bei sich angekommen. Insbesondere die mit der Phobie verbundenen Emotionen und ursächliche Situation sind in der Hypnose auffindbar und werden direkt neutralisiert. Dabei genügen in der Regel 2-3 Sitzungen. Weiterführende Informationen sind auf meiner Homepage gut beschrieben. www.hypnosepraxis-professor-schaeberle.de
Sie erwähnten, dass Sie mit der Regressionstechnik in der Hypnose arbeiten, um Patienten zu helfen, die Ursachen ihrer Ängste zu identifizieren. Können Sie näher erläutern, wie diese Methode funktioniert und warum sie so effektiv ist?“
In der Regressionshypnose wird im Unterbewusstsein die ursächliche Situation gesucht. Diese kann wenige Jahre oder bis zur frühkindlichen Zeit zurückliegen. Entscheidend ist, zunächst die verknüpften Emotionen zu finden. Diese führen zur ursächlichen Situation. Meistens haben die Patienten eine andere bewusste Erinnerung daran und sind nach der Hypnose sehr überrascht, da sie sich an die tatsächlich ursächliche Situation nicht erinnern können oder diese nicht im Zusammenhang mit der Phobie gesehen haben. Im Beispiel Schlangenphobie ist die ursächliche Situation/Emotion selten ein realer Schlangenkontakt gewesen. Manchmal sind es Filme, Bilder oder Geschichten, die ihnen erzählt wurden. Aber oftmals ist die ursächliche Emotion/Situation in einem komplett anderen Kontext entstanden und spiegelt sich in z.B. einer Schlangenphobie.
„Hypnose wird oft noch skeptisch betrachtet. Welche wissenschaftlichen Grundlagen und Studien stützen die Wirksamkeit der Hypnosetherapie, und wie können Skeptiker überzeugt werden?“
Mir begegnet diese von Ihnen erwähnte Skepsis nicht. Aber dies liegt in der Natur der Dinge, da zu mir nur Menschen kommen die Hilfe benötigen und keine Vorbehalte haben. Ich möchte keine Skeptiker überzeugen. Wer keine Hypnosetherapie möchte, findet genügend andere Therapieangebote. Wissenschaftlich ist die Hypnosetherapie seit 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat als eine wissenschaftlich begründete psychotherapeutische Methode anerkannt. Dies ist ein hohes Gütekriterium. Zudem gibt es über 200 international wissenschaftliche Studien, die die Wirkungsweise der Hypnosetherapie belegen. Übrigens dürfen in Deutschland nur approbierte Psychotherapeuten, Ärzte oder Heilpraktiker Hypnosetherapie anwenden. Die übrigen Hypnoseanbieter sind im Coaching-Bereich tätig und dürfen keine diagnosebezogene Behandlung durchführen. Auch dies dient der therapeutischen Qualitätssicherung.
Die Hypnosetherapie zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, psychologische Methoden fundiert zu erforschen und anzuwenden. Wer sich für die faszinierende Welt der Psychologie und die Arbeit mit dem menschlichen Bewusstsein interessiert, hat die Möglichkeit, an unserer Hochschule einen Studienplatz in Angewandter Psychologie zu sichern – und vielleicht selbst einmal Menschen auf ihrem Weg zu einem angstfreien Leben zu unterstützen. Platz sichern für das Studium der Angewandten Psychologie – Jetzt bewerben!
Sie haben bereits einen Bachelor in Psychologie, Soziologie, Therapiewissenschaften, Pädagogik oder einem vergleichbaren Studium, dann können Sie im Januar 2025 an der IB Hochschule einen Prüfungsvorbereitungskurs für die Heilpraktikerprüfung für Psychologie absolvieren.
Mehr Informationen und das Interview in den Videos Spinnen und Insektenphobie und Schlangenphobie behandeln auf Youtube.