Nachdem Prof. Dr. Sabine Arnold bereits im Herbst an der IB Hochschule in der Lehre gestartet ist, wurde sie nun offiziell zur Professorin für Angewandte Psychologie berufen. Anlässlich ihrer Berufung hat sie uns im Interview spannende Einblicke in ihren Werdegang, ihre Motivation und ihre Vision für die Lehre gegeben.
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Berufung! Nachdem Sie bereits seit dem vergangenem Herbst als Hochschullehrerin an der IB Hochschule tätig sind, freuen wir uns, Sie nun als Professorin begrüßen zu dürfen. Frau Arnold, könnten Sie uns etwas über Ihre berufliche Qualifikation und Ihren Werdegang erzählen?
Vielen Dank für die herzliche Begrüßung! Ich freue mich sehr – und es ist mir eine Ehre – die Professur für Angewandte Psychologie an der IB Hochschule Berlin antreten zu dürfen. Ich bin promovierte Psychologin und approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit eigener Praxis in Berlin Friedenau. Mein Beruf liegt mir sehr am Herzen und ich möchte zu einer guten psychotherapeutischen Versorgung junger Menschen mit seelischem Leiden beitragen – durch Forschung, Praxis und Lehre.
Vielen Dank, Frau Arnold, das ist eine tolle Motivation. Möchten Sie uns mehr über Ihren beruflichen Werdegang erzählen?
Gerne. Bereits in meiner Jugend wollte ich Psychologie studieren, um das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen besser zu verstehen – mit dem übergeordneten Ziel, letztendlich adäquat helfen und seelisches Leiden verringern zu können. Ich hatte die Möglichkeit an der Universität Trier meinen Bachelor in Psychologie zu machen – ich hatte damals eine tolle Studienzeit, die ich nicht missen möchte – und an der Universität Konstanz am schönen Bodensee den Master of Science in Psychologie. Lernen macht mir seit jeher viel Freude – und ich möchte niemals aufhören zu lernen.
Gab es während Ihres Studiums Projekte oder Praktika, die Sie als besonders prägend empfunden haben?
Ja, definitiv. Während meines Masterstudiums hatte ich die Gelegenheit zu einem Forschungsaufenthalt an der University of California, Davis, USA. Ich war dort in der klinischen Forschung tätig und habe ein Projekt zu seelischem Leiden und Suizidalität vor dem Hintergrund von minority stress und Identitätsentwicklung durchgeführt. In dieser Zeit konnte ich fachliche, persönliche und kulturelle Erfahrungen sammeln, die mich nachhaltig bereicherten und geprägt haben.
Das klingt nach einer großen Erfahrung. Wie ging es dann beruflich für Sie weiter?
Nach meinem Psychologiestudium war ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Tübingen tätig. Dort hatte ich die Möglichkeit, frühe Wahrnehmungsprozesse bei Patientinnen mit Essstörungen mittels EEG zu erforschen. Vor zehn Jahren zog es mich dann nach Berlin, wo ich meine postgraduale Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin am Zentrum für Seelische Gesundheit der Freien Universität Berlin absolvierte. Parallel dazu promovierte ich an der Charité – Universitätsmedizin Berlin zu den Themen Selbstverletzung, Suizidalität und Essstörungen im Jugendalter. In der Charité war ich zunächst in der Spezialsprechstunde für Essstörungen tätig und später in Forschung und Lehre. In der Charité konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und mich fachlich weiter spezialisieren. Vor ein paar Jahren habe ich mich in eigener psychotherapeutischer Praxis niedergelassen – und bin nun zusätzlich auch an der IB Hochschule, worüber ich mich sehr freue!
Was inspiriert Sie am meisten an Ihrer Professur an der IB Hochschule?
Ich bin mit Herz und Seele – oder vielleicht besser gesagt: mit Herz und Verstand – Psychologin und Psychotherapeutin. Es ist mir ein großes und aufrichtiges Anliegen, meine Expertise an den psychologischen Nachwuchs weiterzugeben.
Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und freue mich ganz besonders, das Modul Klinische Kinderpsychologie lehren zu dürfen. Ich möchte umfangreiches spezifisches psychologisches Fachwissen an meine Studierenden weitergeben, komplexes theoretisches Wissen mit berufspraktischen Fertigkeiten verbinden, sodass meine Studierenden mit Freunde und Leichtigkeit lernen und sich zu kompetenten Expert*innen entwickeln können.
Frau Arnold, vielen Dank für die interessanten Einblicke und das Gespräch! Ich begrüße Sie noch einmal herzlich als Professorin an der IB Hochschule. Ich freue mich, wenn ich Sie in Kürze noch einmal zu Ihrem Themenschwerpunkt „Klinische Kinderpsychologie“ befragen darf.
Sehr gerne, ich danke Ihnen. Es würde mich freuen, an anderer Stelle noch einmal ausführlicher über das Fach der klinischen Kinderpsychologie zu sprechen und dabei auch die vielfältigen Berufsperspektiven in diesem Bereich aufzuzeigen. Psycholog*innen mit Spezialisierung auf das Kindes- und Jugendalter werden dringend gebraucht.