Praktikum in der Angewandten Psychologie von Sophie Placht Studentin an der IB Hochschule
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Praktikum in der Angewandten Psychologie von Sophie Placht Studentin an der IB Hochschule
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Praktikum in der Angewandten Psychologie: spannende Einblicke und ein Erfahrungsbericht aus erster Hand

Im Bachelorstudiengang Angewandte Psychologie B.Sc. ist es fester Bestandteil des Curriculums, zwischen dem fünften und sechsten Semester ein Pflichtpraktikum zu absolvieren. In dieser Zeit haben die Studierenden die Möglichkeit, wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln und ihr theoretisches Wissen in einem realen Arbeitsumfeld anzuwenden. Doch wie gestaltet sich so ein Praktikum? Welche Herausforderungen und welche Erkenntnisse bringt es mit sich?

Sophie Placht, Studentin der Angewandten Psychologie, hat ihr Praktikum erfolgreich absolviert und gibt uns spannende Einblicke in ihre Erlebnisse und Erkenntnisse.

Sophie, wo hast du dein Psychologie Praktikum absolviert und welche Einrichtung hast du kennengelernt?

Mein Praktikum habe ich bei Neuhland absolviert. Neuhland bietet verschiedene Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen an. Dazu gehören eine Krisenwohnung, zwei therapeutische Wohngruppen sowie zwei Beratungsstellen. Die Beratungsstellen richten sich an junge Menschen bis 25 Jahre, die sich in einer akuten Krise befinden. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit bei Neuhland liegt auf der Begleitung von Jugendlichen mit Suizidgedanken oder selbstverletzendem Verhalten.

Welche Aufgaben konntest du während deines Praktikums übernehmen?

Während meines gesamten Praktikumszeitraums war ich in einer der Beratungsstellen in Friedrichshain tätig. Dort durfte ich bei Erstgesprächen hospitieren und Einblicke in die Arbeit der Krisenhotline gewinnen, indem ich die Mitarbeitenden bei den Telefondiensten begleitete. Außerdem nahm ich regelmäßig an Supervisionen, Intervisionen sowie Teamsitzungen teil, wodurch ich die Abläufe und den Austausch im Team kennenlernen konnte. Besonders spannend waren die verschiedenen Infoveranstaltungen, an denen ich teilnehmen durfte. Ein Highlight war der Kinderrechte-Kongress, bei dem ich aktiv mitwirken und einen Workshop mitgestalten konnte.

 Worum handelte es sich bei dem Kinderrechte-Kongress?

Der Kinderrechte-Kongress wurde von „Socius“ organisiert und finanziert. Im Vorfeld hatten acht Partnerschulen, die mit Socius kooperieren, die Möglichkeit, interessierte Schüler*innen für die Teilnahme auszuwählen. Insgesamt nahmen rund 200 Schüler*innen an der Veranstaltung teil.

Für den Kongress wurden verschiedene Organisationen eingeladen, die mit Kindern arbeiten und für die Kinderrechte eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehörten unter anderem „Neuhland“, die Beratungsstelle „Berliner Jungs“ für Jungen und junge Männer, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, sowie das „Netzwerk Kinderrechte“.

Diese Organisationen boten Workshops an, um die Kinder über Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie ihre Rechte aufzuklären. Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, verschiedene Stationen zu durchlaufen, an denen sie sich aktiv mit Kinderrechten auseinandersetzen und diese selbst erarbeiten konnten.

Was sollte man bedenken, wenn man bei Neuhland ein Praktikum machen will?

Wichtig zu beachten ist, dass der Schwerpunkt der Beratungsstellen auf selbstverletzendem Verhalten und Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen liegt. Auch wenn nicht jede/r Klient*in mit diesen Themen kommt, machen sie dennoch einen großen Teil der Klient*innen aus. Gerade deshalb ist es wichtig, eine gute Abgrenzung zu wahren, um die belastenden Inhalte nicht mit nach Hause zu nehmen. Dabei wird man vom Team jedoch sehr gut unterstützt und eng begleitet, sodass man sich jederzeit gut aufgehoben fühlt.

Was hast du in der Beratung von Kindern und Jugendlichen gelernt und was war die größte Herausforderung?

Durch die Einblicke in die Beratungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen konnte ich wertvolle Erfahrungen im Bereich der Krisenintervention sammeln. Dabei wurde mir bewusst, wie sich diese spezielle Form der Beratung von anderen unterscheidet. Zudem entwickelte ich eine eigene therapeutische Haltung im Umgang mit Suizidalität und selbstverletzendem Verhalten und konnte Berührungsängste gegenüber diesen sensiblen Themen abbauen. Darüber hinaus erhielt ich einen umfassenden Überblick über die Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche und bekam realistische Einblicke in die psychologische Versorgung.

Die größte Herausforderung bestand darin, die belastenden Themen wie Suizid und selbstverletzendes Verhalten nicht mit nach Hause zu nehmen. Es fiel mir nicht immer leicht, meine persönliche Psychohygiene auch nach langen Arbeitstagen aufrechtzuerhalten. Dennoch habe ich gelernt, gut für mich zu sorgen und mir Unterstützung zu holen, wenn ich Gesprächsbedarf hatte.

Und inwieweit hat das Praktikum deine berufliche Orientierung beeinflusst? 

Da wir im Studium bereits mehrere Beratungsmodule hatten und in Rollenspielen Beratungssituationen geübt haben, fand ich es besonders spannend, diese Arbeit nun in der Praxis zu erleben. Schon vor meinem Praktikum hatte ich den Wunsch, in der Beratung tätig zu sein – und meine Erfahrungen in der Beratungsstelle von Neuhland haben diesen Entschluss noch weiter gefestigt. Zudem erhielt ich hier erste Einblicke in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Durch diese Erfahrungen habe ich erkannt, dass ich mir eine berufliche Zukunft eher in der Beratung von Kindern und Jugendlichen als von Erwachsenen vorstellen kann.

Liebe Sophie, wir danken dir herzlich für dieses spannende Interview.

Mit ihren Einblicken hat Sophie Placht nicht nur einen wertvollen Erfahrungsbericht für angehende Praktikant*innen geliefert, sondern auch aufgezeigt, welche Chancen und Herausforderungen ein Praktikum im Bereich der psychologischen Beratung mit sich bringt. Ihre Erlebnisse bei Neuhland verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen ist – und wie bereichernd sie zugleich sein kann. Wir wünschen Sophie weiterhin viel Erfolg in ihrem Studium und auf ihrem beruflichen Weg!