Berlin, 20. September 2023 - Unter dem Motto "Kürzt uns nicht weg" und "100.000 Freiwillige – 0 Anerkennung" versammelten sich am Weltkindertag etwa 3000 Demonstranten, darunter rund 200 Mitglieder des Internationalen Bundes (IB) sowie zahlreiche Kinder- und Jugendverbände, um gegen die geplanten Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zu protestieren.
Die Demonstration nahm ihren Anfang am Berliner Hauptbahnhof, führte vorbei am Brandenburger Tor und fand schließlich ihren lautstarken Abschluss am Potsdamer Platz. In einer symbolischen Aktion ließen dort alle Demonstrierenden nach der Abschlusskundgebung bunte Ballons mit Aufschrift Zukunft platzen.
Hintergrund dieser eindrucksvollen Protestaktion sind die geplanten Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP), die bis zu einem Fünftel der vorgesehenen Mittel betreffen. Insbesondere Jugendverbände sowie die soziale Arbeit an Schulen und in Freiwilligendiensten sind von diesen drastischen Kürzungen betroffen. Im Jahr 2024 sollen die Mittel um 25 Prozent gekürzt werden, während die Jugendmigrationsdienste mit einem Rückgang von bis zu 40 Prozent rechnen müssen. Diese Kosteneinsparungen sind am falschen Ende angesiedelt und senden ein fatales Signal, gerade am Weltkindertag!
Der Vorstandsvorsitzende des IB Thiemo Fojkar und Vorstandskollegin Karola Becker waren mit dabei und hielten die Plakate hoch.
"Wenn die Politik diese Kürzungen wirklich umsetzt, wäre das ein fatales Signal für die Zukunft der jungen Generation - und zwar in mehrfacher Hinsicht: Es gefährdet die Demokratie, weil Extremismus-Prävention eingestellt werden müsste. Es gefährdet Wohlstand, weil auch an Beruflicher Bildung gespart würde. Diese ist aber wichtig, um jungen Menschen eine Perspektive zu geben und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Nicht zuletzt gäbe es durch diese Einsparungen weniger gesellschaftliches Engagement, also weniger Miteinander in Deutschland. Dagegen demonstrieren wir!", so Thiemo Fojkar.
Die Mitglieder des Internationalen Bundes (IB) sind aus den verschiedenen Regionen Deutschlands angereist und waren zusammen mit der IB Hochschule für Gesundheit und Soziales aus Berlin vertreten. Die Jugendmigrationsdienste des IB spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung junger Geflüchteter und engagieren sich aktiv in der Extremismus-Prävention. Bundesweit sind rund 100.000 junge Menschen in Freiwilligendiensten tätig, die in sozialen oder ökologischen Projekten in Deutschland oder im Ausland aktiv sind.
Die eindrucksvolle Demonstration am Weltkindertag zeigte die Entschlossenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Rechte und Chancen der jungen Generation zu verteidigen und die geplanten Kürzungen zu stoppen.